Wie Du 149 Stunden in einen 24-Stunden-Tag packst

Hallo Ihr Larmoyanz-Muttis, ihr Versagerinnen, ihr Jammerlappen mit Cellulite und Hängebrüsten: Jeder Mensch hat 24 Stunden. Warum sind manche aber erfolgreich und andere nicht? Es kommt eben ganz darauf an, wie Du diese 24 Stunden nutzt! Ganz einfach: Du musst Prioritäten setzen. Nein, es hat nichts mit der sozialen und wirtschaftlichen Situation zu tun, wie Du diese 24 Stunden füllen kannst. Es hat nichts damit zu tun, dass Du mit Care Arbeit völlig davon abgebracht werden könntest, Deinen Träumen weiter hinterherzujagen oder die beste Version Deiner selbst werden zu können. Es ist eine Sache des Mindsets – und nichts anderes! Du musst dich einfach nur besser strukturieren, manifestieren und durchziehen. Disziplin ist das Zauberwort. Geh einfach früher ins Bett, dann gibt es kein Burnout. Aber reiß dir auch den Arsch auf, wenn du wirklich was erreichen willst statt an so etwas schnödes wie Urlaub zu denken. Nutze die frühen Stunden des Tages, wie alle erfolgreichen Menschen dieser Welt. Aber lege auch Nachtschichten, wenn Du es wirklich ernst mit Deinen Zielen meinst. Krankheit, Erschöpfung, unvorhergesehene Ereignisse, Schicksalsschläge, die sind nur dafür da, damit du noch härter arbeiten willst. Denn Hindernisse dienen nur dazu, damit du dich fragst, wie sehr du wirklich deine Träume verwirklichen willst. Da gehören sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, weniger Gehalt wegen Vagina, Mental Load, da weiblich, weniger Zeit wegen Kinderbetreuung, etc. halt dazu und sollen dir, Bitch, einfach nur vor Augen halten – wie sehr willst du es wirklich, na, komm schon, wie sehr? Und bitte, tu mir den Gefallen und sieh mit 55 nicht aus wie 55, sondern immer noch wie 35, sonst bist du einfach nur noch ein Fall für die Tonne. So, ich erzähle Euch Müttern jetzt mal, wie ich das mache und wie mein Tag so aussieht. Unten ist alles Schritt für Schritt aufgeschrieben – ganz leicht für Euch zum Nachmachen:

Morgens früh um 5 klingelt mein Wecker. Ich wache nach acht Stunden Schlaf gut erholt auf. Schwinge mich aus dem Bett, öffne das Fenster und lasse als erstes Sonnenlicht auf meine Haut fallen – was natürlich zu jeder Jahreszeit gegeben ist. Dann gehe ich ins Bad, trinke zwei Becher warmes Wasser. Dann mache ich mir einen Smoothie und frisch gepressten Saft und einen Bulletproof Kaffee. Am offenen Fenster setze ich mich in Meditationshaltung und meditiere für 10 Minuten. Dann gehe ich für 30 Minuten joggen und mache noch eine Stunde Yoga. Um sechs Uhr dusche ich, brause mich zum Schluss kalt ab, creme mich danach ein, bearbeite mein Gesicht mit einem Mikrostromgerät gegen Falten, trage zehn verschiedene Cremes auf mein Gesicht auf, style meine Haare, ziehe mich an und mache Journaling. Dann bereite ich Frühstück für die Kinder vor, räume die Spülmaschine vom Vorabend aus, hole Klamotten aus dem Trockner und achte darauf, dass die Wohnung ordentlich ist.

Um sieben Uhr wecke ich meine Kinder. Auch sie sind ausgeschlafen und gut gelaunt. Sie trinken vom selbst gemachten Smoothie und frisch gepressten Saft, gehen auf die Toilette, ziehen sich mit meiner Unterstützung an und begrüßen mit mir den Tag. Wir machen ein paar Achtsamkeitsübungen, ein paar Übungen aus der Ergotherapie und dann machen wir ein paar Schreib- und Leseübungen aus der Vorschule. Natürlich machen sie alles glücklich mit, keiner murrt oder verweigert sich. Dann frühstücken wir endlich zusammen. Und nein, Kinder dürfen beim Frühstück nicht hetzen. Sie benötigen 20 Minuten, um ihr kleines Müsli aufzuessen. Dann gehen sie noch einmal eine Runde aufs Klo, ziehen ihre Schuhe, Jacken, ggf. Schal und Mütze an, Fahrradhelme, Handschuhe im Winter. Es ist natürlich erst 7:45. Da müssen wir nämlich los, um rechtzeitig in der Vorschule zu sein. Aber all das haben wir natürlich locker bis dahin geschafft. Um 8:15 kommen wir in der Vorschule an. Hier muss ich in der Fantasiewelt nur ein Küsschen geben, Tschüss winken und die Kinder gehen fröhlich allein hinein und machen alles selbst. Um 8:30 kann ich endlich aus dem Gebäude in die Freiheit stürmen. Da wartet der erste Latte Macchiato auf mich. Gut gelaunt fahre ich mit dem Fahrrad weiter zur Arbeit. Es regnet nicht, ich werde weder nass noch dreckig von schlammigem Boden oder Pfützen. Ich muss mich nicht umziehen und komme gleich mit perfekt sitzender Frisur an – trotz Helm.

An der Arbeit bin ich gut gelaunt in Meetings, arbeite stringent und fröhlich an meinem Computer, mache eine Stunde Mittagspause, habe angeregte Gespräche mit Kolleg:innen und gehe dann noch eine halbe Stunde spazieren. Dann gehe ich weiter meiner Arbeit nach, die ja 8 Stunden beträgt, damit ich ausreichend verdienen und in meine Rente einzahlen kann. Aber natürlich fällt bei mir schon um 15 Uhr der Hammer, damit ich rechtzeitig meine Kinder abholen kann. Ich habe alles an der Arbeit erledigt, was es zu erledigen gibt, weil ich mich dank mentalen Trainings und Zeitmanagement-Apps immer bestens konzentrieren kann. Fahre danach beschwingt mit dem Fahrrad los, hole um Punkt 15:30 meine Kinder ab, die mir fröhlich entgegengerannt kommen und mich umarmen. Wir fahren mit den Rädern los, essen ein Eis, gehen auf einen Spielplatz, fahren Tretboot, gehen dann zum Kindersport und zum Musikunterricht. Dann erledigen wir noch den Einkauf, treffen andere Kinder zum Spielen und nehmen einen Kontrolltermin beim Zahnarzt wahr. Und sind natürlich um Punkt 18 Uhr zuhause, damit ich frisch für die beiden kochen kann. Sie helfen natürlich mit und alles läuft sehr harmonisch. Wir essen gemeinsam und plaudern angeregt über den Tag. All das haben wir in nur einer Stunde geschafft, so dass die Kinder jetzt rechtzeitig ins warme Bad gehen, ihre Klamotten ausziehen und sich ausgiebig waschen können. Dann ziehen sie ihre Pyjamas an. Sie sind kein bisschen abgelenkt, wollen nicht nochmal spielen oder toben oder irgend etwas anderes. Sie haben keine Launen und sind auch nie krank, weil sie alle Vitamine und Mineralien bekommen, die sie brauchen. Dann putzen wir gemeinsam die Zähne, sie müssen nochmal aufs Klo, was trinken, ich lese ihnen eine Geschichte vor, halte noch eine Weile ihre Hände, dann schlafen sie natürlich sofort ein. Ich stehe auf.

Jetzt muss ich mich aufteilen, was für mich überhaupt kein Problem ist. Eine Person von mir macht jetzt die Küche sauber, räumt das Wohnzimmer auf und bereitet alles für den nächsten Tag vor, arbeitet am Laptop noch ein paar Versäumnisse des Tages nach und faltet Klamotten zusammen, bestellt neue Kinderschuhe im Internet, weil die anderen schon zu klein geworden sind und macht online einen Arzttermin für sich und einen für die Kinder aus. Die andere Version meines Ichs telefoniert noch mit einer Freundin, hat eine Nachbarin zu Gast, weil das alles gut für die Psyche ist und geht auch noch ins Theater und zum HIIT Training im Fitnessstudio. Dann geht sie noch zur Massage, backt ein Brot selbst, gönnt sich eine Gesichtsbehandlung und einen Saunabesuch. Dann gehe ich wieder zusammengesetzt ins frisch gemachte Bett und zwar rechtzeitig, damit ich wieder um fünf Uhr morgens aufstehen kann.